Konzepte & Ethik

Angewandte Konzepte

Transaktionsanalyse

Grundlage für die Beratung bildet die breite Palette an Modellen und Methoden der Transaktionsanalyse (TA). Diese unterstützen die Entdeckung und Beschreibung von unbewussten Verhaltensweisen sowie von Phänomenen der Interaktion mit anderen Menschen. Aufgrund ihrer einfachen Verständlichkeit werden irritierende Erfahrungen und Phänomene für Betroffene verstehbar und somit zunehmend handhabbar.

Meine Kenntnisse der Schematherapie und deren Sprache erlaubt es, Menschen mit schematherapeutischer Erfahrung in ihrer gewohnter Ausdrucksweise zu verstehen. Die Modelle und Methoden der Schematherapie weisen eine nahe Verwandtschaft zu Teilen der TA auf.


Empowerment

Empowerment ist eine Unterstützungsform des Recovery-Prozesses. Es geht dabei um die Förderung von Vertrauen in die Selbstwirksamkeit und das Erleben, die eigene Situation beeinflussen zu können. Das kann auch heissen, Ermutigung und Befähigung zur aktiven Einflussnahme und Mitbestimmung im Veränderungsprozess aufgrund der eigenen Bedürfnisse, z.B. durch Vernetzung mit Menschen in ähnlichen Situationen, sowie durch Kenntnis von zielführenden Unterstützungsangeboten.

Lebenszufriedenheit hängt weitgehend davon ab, ob es einem Menschen gelingt der aktuellen Lebenssituation eine „Sinnhaftigkeit“ zuschreiben können. Zusammen mit der „Verstehbarkeit“ und dem Gefühl der „Handhabbarkeit“ bildet sie sogenannte Kohärenzgefühle (Aaron Antonovsky).
Die oft quälende Frage nach dem „Warum?“ lässt sich, wenn überhaupt, oft erst in der Rückschau beantworten. Somit steht in der Beratung der Aspekt der Handhabbarkeit und die Frage nach dem „Wozu?“ im Vordergrund. Weitergehen heisst Denken in dynamischen Lösungsprozessen und nicht in statischen Lösungsvorstellungen.

Menschen- und Leitbild

Alle meine Dienstleistungen basieren auf einem humanistischen Welt- und Menschenbild und sind religions- und konfessionsneutral.

  • Jeder Mensch ist in seinem Wesen und O.K., so wie er ist
  • Alle Menschen sind gleichwertig und gleichberechtigt
  • Jeder Mensch kann denken
  • Der Mensch ist von Natur aus: lernfähig, veränderungsfähig und kooperativ
  • Jeder Mensch kann über sich selbst entscheiden
  • Jeder Mensch kann für sich und sein Handeln Verantwortung übernehmen
  • Jeder Mensch trägt auch die Fähigkeit in sich, sich und andere zu quälen, auszubeuten oder gar zu töten

Diese Grundannahmen sind unabhängig von Alter, Herkunft und Gesundheitszustand. Diese Fähigkeiten und Eigenschaften können durch Alter, Gesundheitszustand oder durch eine Situation teilweise oder vollständig unverfügbar sein. Dennoch gehe ich in meiner Arbeit davon aus, dass sie in jedem Menschen angelegt und vorhanden sind.


Ethik

Basis: Ethik-Richtlinien der European Association for Transactional Analysis (EATA)

Innerhalb der professionellen Beziehungen betreffen die ethische Prinzipien mehrere Dimensionen. Die Wichtigsten sind:

  • Klient/innen
  • Sich selber als Praktiker/in
  • Kolleg/innen
  • Menschliche Umwelt/Gemeinschaft

Grundlegende Werte

1. Würde des Menschen

Jeder Mensch besitzt einen unantastbaren Wert, ungeachtet des Geschlechts, der sozialen Stellung, des religiösen Glaubens, des ethnischen Ursprungs, der physischen oder seelischen und geistigen Gesundheit, der politischen Überzeugungen, der sexuellen Orientierung etc.

2. Selbstbestimmung

Jedes Individuum ist frei innerhalb der nationalen Gesetze seines Landes und mit gebührender Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse und derjenigen der anderen, über seine Zukunft selber zu bestimmen; jede Person kann lernen, für sich selber verantwortlich zu sein und gleichzeitig die Natur der Welt und die Freiheit der anderen zu berücksichtigen.

3. Gesundheit

Die physische, seelische und geistige Stabilität ist das Recht jeder Person und muss aktiv gewährleistet werden.

4. Sicherheit

Jede Person muss im Stande sein, in einem Gefühl der Sicherheit die Umwelt zu erkunden und zu wachsen.

5. Gegenseitigkeit

Jede Person lebt und wächst in einer interpersonalen Welt auf und ist damit in Gegenseitigkeit mit dem Wohlbefinden der Anderen befasst. Dabei wird diese Gegenseitigkeit mit anderen entwickelt, um die eigene Sicherheit und die der anderen aufzubauen.

Grundlegende ethische Prinzipien

1. Respekt

Respekt für jede Person als Menschenwesen, ungeachtet jedweder spezifischen Eigenschaft.

2. Bestärkung, Bemächtigung (Empowerment)

Empowerment (Bestärkung, Befähigung)) betont die Bedeutung der Förderung des Wachstums jeder Person. Zum Beispiel verpflichten der Praktiker mit den Klient/innen daran zu arbeiten, eine Bewusstheit für ihre eigene Würde, Verantwortlichkeit und Rechte zu entwickeln

3. Schutz

Schutz ist bezogen auf die Fürsorge sich selber und anderen gegenüber (physisch, seelisch, geistig etc.) unter Berücksichtigung des Wertes und der Einzigartigkeit jedes Menschen.

4. Verantwortlichkeit

Verantwortlichkeit heisst, die Konsequenzen der eigenen Handlungen für Klient/innen, sich selbst, Gesellschaft, Berufskollegen/innen etc. abzuschätzen.

5. Verbindlichkeit in Beziehungen

Verbindlichkeit in Beziehungen heisst, aufrichtiges Interesse am Wohlergehen der Klient/innen zu entwickeln

(Quelle: https://www.dgta.de/fileadmin/user_upload/DGTA/Ethik-Kommission/Ethik-Kodex.pdf)


Zum Beispiel: Aktiver Umgang mit Scham

Als Menschen haben wir eine angeborene Sehnsucht nach dem Gefühl Freude und versuchen gleichermassen das unangenehme Gefühl Scham zu vermeiden. Die Strategien dazu sind vielfältig: Rückzug, Schuldzuweisungen, Angriff oder Flucht z.B. durch Sucht. Aber auch die sog. ‘Antreiber’: immer stark oder perfekt sein zu müssen, sich immer anzustrengen, es immer allen recht machen zu wollen, oder sich stets beeilen zu müssen, sind Strategien um sich ‘trotzdem‘ erlauben zu können, ‚o.k’. zu sein.

Die Strategien zur Vermeidung von Scham stehen der Entfaltung eines zufriedenen Lebens und dem gelingen dauerhafter Beziehungen im Weg. Scham als menschliches Gefühl zu akzeptieren und die Fähigkeit, damit aktiv umgehen zu können, sind für ein zufriedenes autonomes Leben und das Gelingen von dauerhaften Beziehungen von zentraler Bedeutung,
«Die einzigen Menschen, die sich nicht schämen, sind solche, denen es an der Fähigkeit zur Empathie und zu menschlicher Verbundenheit fehlt.» (Schulze & Sejkora, 2017, «Vom Lebensplan zum Beziehungsraum» ).

In der professionelle Arbeitsbeziehung zu meinen Klienten biete ich einen geschützten Rahmen, welcher auch eine Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen ermöglicht. Um den meist unbewussten Strategien auf die Schliche zu kommen, und um diese letztlich überwinden zu können, bieten die Konzepte und Modelle der Transaktionsanalyse leicht verständliche und hilfreiche Instrumente zur Reflexion von Verhaltensweisen.



Allgemeine Geschäftsbedingungen für Beratung (PDF)